Blasenschwäche
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Blasenschwäche durch Blasenentzündung? Übungen zur Stärkung des Beckenbodens

Blasenschwäche

Was man bei häufigen Blasenentzündungen beachten sollte 

Schätzungen zufolge leiden ca. 40 % aller Frauen über 60 Jahren an einer Harninkontinenz. Grund für die altersbedingte Blasenschwäche ist das Absenken des Beckenbodens, das den Organen im unteren Bauchraum normalerweise Halt gibt. Das wiederum hat zur Folge, dass sich auch die Gebärmutter und andere Beckenorgane absenken. Dies kann auch den Verschlussmechanismus der Blase beeinträchtigen, sodass unkontrolliert Urin entweichen kann. Frauen sind hier besonders betroffen, da ihr Becken breiter ist und stärker beansprucht wird als bei Männern, etwa durch Schwangerschaft und Geburt. Besonders gefährdet sind außerdem Frauen mit einer Bindegewebsschwäche.

Aber nicht nur im Alter sind viele Frauen betroffen. Auch häufige Blasenentzündungen können eine Blasenschwäche zur Folge haben. Durch häufige Entzündungen der Blase werden die sensiblen Nervenfasern der Harnblase so sehr gereizt, dass sie übersensibel werden und übertrieben reagieren. Das äußert sich dann darin, dass die Blase sich entleert, obwohl das Gehirn sie nicht dazu „aufgefordert“ hat. Das passiert besonders oft beim Husten oder Springen. Bei dieser sogenannten sensorischen Dranginkontinenz gehen dann aber meist nur kleine Urinmengen ab – trotzdem ist das für die betroffenen Frauen unangenehm. Zum Glück kann man mit gezielten Übungen aber etwas gegen Blasenschwäche tun.
 

Übungsreihenfolge für die Stärkung des Beckenbodens

Um die Blasengesundheit zu stärken, eignen sich besondere Übungen für den Beckenboden.

Übung 1
Legen Sie sich auf den Rücken, winkeln die Beine an und stellen die Füße etwa hüftbreit auf. Legen Sie beide Hände auf dem Unterleib ab und atmen Sie tief in den Bauch. Dabei den Beckenboden bewusst anspannen und etwa 5 Sekunden halten. Danach ausatmen und entspannen. Etwa 5 Mal wiederholen.  
 

Übung 1

 

Übung 2
Die selbe Ausgangslage wie bei Übung 1. Die Arme liegen seitlich neben dem Körper, die Handflächen zeigen nach unten. Dann die Hüfte langsam nach oben schieben, bis Oberschenkel und Oberkörper eine Linie bilden. Den Beckenboden dabei bewusst anspannen und etwa 5 Sekunden halten und langsam wieder absetzen. Achtung: Den Hals dabei möglichst lang lassen.
 

Übung 2


Übung 3
Sie liegen wieder auf dem Rücken, die Arme liegen seitlich neben dem Körper, die Handflächen zeigen nach unten. Jetzt heben Sie beide Beine gleichzeitig an und „fahren in der Luft Fahrrad“. Dabei den Beckenboden anspannen und 3 x je für 10 Sekunden durchführen.
 

Übung 3


Übung 4 (für Fortgeschrittene)

Viele kennen die Kerze noch aus dem Turnunterricht in der Schule, doch auch im Yoga und bei der Beckenboden-Gymnastik kommt sie zum Einsatz. Wichtig hier dabei, den Oberkörper möglichst gerade zu lassen und keinen Buckel zu machen. Dadurch wird der Nackenwirbelbereich nur unnötig belastet.
 

Übung 4


Tipp: Auch im Alltag können Sie etwas für Ihren Beckenboden tun. Einfach zwischendurch bewusst anspannen, kurz halten und wieder loslassen. Das geht problemlos beim Sitzen am Schreibtisch, dem Warten auf Bus und Bahn oder beim Zähneputzen.